Auf den Baustellen des SHK-Fachhandwerks sind Messgeräte unentbehrliche Helfer, die Präzisionsarbeit erst ermöglichen. Die Digitalisierung eröffnet gerade in diesem Bereich ungeahnte Möglichkeiten.
Kleine Helfer mit großen Fähigkeiten
Messgeräte-Neuheiten und weitere nützliche Werkzeuge
Mittwoch, 23.10.2024
Auf der IFH/Intherm 2024 in Nürnberg wurden wieder viele Neuheiten präsentiert. Das HeizungsJournal zeigt im Folgenden eine Auswahl von Innovationen aus dem Messgerätebereich und weiteren nützlichen Helfern – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Afriso fokussiert auf Wärmepumpen
Einen Fokus auf Produkte für die sicherheitstechnische Ausrüstung von Wärmepumpen legte auf der Messe der Anbieter Afriso aus Güglingen bei Heilbronn. Die Systembaugruppen für die Heizungs- und Trinkwasserinstallation böten dem SHK-Fachhandwerk neben einer Zeitersparnis in der Montage auch die nötige Installationssicherheit, so das Unternehmen. Der Endkunde könne zum Beispiel durch die flexible Anpassung des Durchfluss-(KVS-)wertes schnelle Energieeinspareffekte erwarten. Das Unternehmen hat in seinem Sortiment Pufferspeicher zur Wand- oder Bodenmontage sowie Komponenten wie Frostschutzventile, Magnet-Schlammabscheider und Luftabscheider. Zonenventile ermöglichen eine Umschaltung zwischen verschiedenen Betriebsarten und erhöhen die Effizienz und Sicherheit der Anlage. Auch Zirkulationssysteme, Pumpengruppen und Heizkreisverteiler gehören dazu.
Als Messgeräte-Spezialist hält das Unternehmen aber auch eine große Palette zur Analyse bereit wie das Abgasmessgerät „Eurolyzer S1“, welches seine Messergebnisse mittels QR-Codes an die kostenlose App „EuroSoft connect“ überträgt. Darüber lassen sich normkonforme PDF-Protokolle erstellen, so Afriso. Die App bietet außerdem die Möglichkeit, dem Protokoll Fotos, Notizen oder Unterschriften hinzuzufügen. Außendienst-Mitarbeiter Stefan Frank zeigte am Stand zudem das „CAPBs-System“ mit dem „WQ 10-Set“ zur Wasserqualitätsbestimmung, welches auch die Heizungswasseranalyse nach VDI 2035 ermögliche. Mit nur einem Basisgriff und mehr als 35 Sensoren seien mit diesem System viele Messaufgaben im SHK-Fachhandwerk flexibel durchführbar.
ecom erleichtert Datenmanagement
Die zentrale Sammlung und Bearbeitung von Messdaten, die mit verschiedenen Messgeräten ermittelt wurden, ermöglicht das Datenmanagementsystem „e.CLOUD by ecom“ der ecom GmbH aus Iserlohn. Es verknüpft die Messdaten zudem mit Kunden- sowie Geräteinformationen und erlaubt ein Standort-Tracking sowie Service-Erinnerungen. Darüber hinaus lassen sich ecom-Messgeräte neuerer Bauart über „Bluetooth“ mit der „e.CLOUD“ verbinden. Die Messwerte sind somit in Echtzeit abrufbar und zur Weiterverarbeitung bereit. Vertriebsleiter Nils Koschinsky berichtete, der Markt befinde sich durch die Digitalisierung in einem großen Wandel und man zähle sich unter anderem durch die „e.CLOUD“ zu den Gewinnern des Wandels. Das System zeichne sich durch einen einfachen Verbindungsaufbau aus, der über Drahtlosverbindung automatisch angeschlossene ecom-Messgeräte erkenne.
Die Handhabung sei besonders einfach, so sei eine Fernsteuerung der Messung möglich. Die Datenverarbeitung erfolge auf smarte Art, indem alle Messgrößen angezeigt werden und die Messwerte auf besonders übersichtliche Weise organisiert würden. Für eine papierlose Dokumentation dienen individualisierbare digitale Messprotokolle, digitale Wartungsformulare sowie die Archivierung mittels des Versands des Messprotokolls, etwa über E-Mail. Eine weitere Besonderheit war die neue Generation des Ausleseknopfes „ecom x.RE“ für digitale Feuerungsautomaten. Dieser ist mit Feuerungsautomaten der Hersteller Honeywell/Resideo (Satronic) sowie Siemens/Landis & Staefa kompatibel und trägt wesentlich dazu bei, die Störungsdiagnose zu erleichtern, so das Unternehmen.
MRU präsentiert digitale Monteurhilfe „Montec“
Ein spezielles Messgerät für anspruchsvolle Kältetechnikanwendungen präsentierte die MRU – Messgeräte für Rauchgase und Umweltschutz GmbH aus Neckarsulm-Obereisesheim mit ihrer Neuheit „Montec“. Die digitale Monteurhilfe ist für Arbeiten im Bereich der Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik entwickelt, besitzt einen intern verbauten Vakuumsensor und ist für den Umgang mit A3-Kältemittel freigegeben. Das Produkt ist mit einem hochwertigen Vier-Wege-Ventilblock ausgestattet, um allen Anforderungen im Tagesgeschäft gerecht zu werden. Des Weiteren besitzt es einen großen integrierten Datenspeicher, welcher es ermöglicht, die gewonnenen Messdaten auch zentral im Gerät zu verwalten. Anschlüsse für kabelgebundene Temperaturzangen wurden platzsparend an der Geräterückseite untergebracht.
Eine ausgeklügelte „Bluetooth“-Konnektivität bietet maximalen Komfort, um alle kabellosen Einheiten wie etwa Temperaturzange, Drucksensor, externen Vakuumsensor und Kältemittelwaage, zuverlässig und schnell zu verbinden. Für besondere Robustheit sorgt sein glasfaserverstärktes Gehäuse, das die Schutzklasse IP54 erfüllt. Ein Vier-Zoll-IPS-TFT-Grafikdisplay ermöglicht selbst bei direkter Sonneneinstrahlung eine optimale Darstellung und der 6.700 mAh-Akku bietet bis zu 60 Stunden Einsatzdauer. Die Monteurhilfe und alle externen Einheiten können sich auch drahtlos mit der kostenlosen MRU-App verbinden, was eine optimale Integration aller Messgeräte der Serie und somit ein noch effizienteres Arbeiten ermögliche. Die Neuheit wird in einem stabilen Koffer geliefert, in dem auch die Anschlussleitungen der Messgeräte Platz finden. MRU-Vertriebsleiter Sven Becker betonte die hohe Bedeutung der heimischen Fertigung: „Wir legen auf die Qualität höchsten Wert, daher fertigen wir weiter alles an unserem Standort in Deutschland.“
Testo mit neuer Vakuumpumpe vertreten
Mit der starken Verbreitung von Wärmepumpen nimmt auch die Bedeutung der Wartung der Anlagen rasant zu. Dabei bedeutet Arbeitszeit bares Geld. Clevere Technik hilft hier dem SHK-Fachhandwerker im Heizungskeller: Die, nach Unternehmensangaben, weltweit erste Vakuumpumpe für vollautomatische Evakuierungen an Kälteanlagen und Wärmepumpen, „testo 565i“, präsentierte die Testo SE & Co. KGaA aus Titisee-Neustadt auf der IFH/ Intherm. Die Neuheit: Der Evakuierungsvorgang muss nur gestartet werden, alles Weitere laufe dann von ganz alleine. Beim Erreichen der Vakuum-Zielwerte wird die Auto-Stopp-Funktion ausgelöst. Auch der anschließende Vakuum-Haltetest startet selbstständig.
Die neue Pumpe sei bei bestimmungsgemäßer Verwendung für die Evakuierung an Anlagen gedacht, bei denen A3- und A2L-Kältemittel im Einsatz sind. Über „Bluetooth“ verbindet sich die „testo 565i“ mit der Vakuumsonde „testo 552i“ und der „testo Monteurhilfe“. Monteurhilfen dienen der Bewertung und korrekten Einregulierung von Kälte-, Klima- oder Wärmepumpenanlagen. Alternativ lässt sich die Evakuierung auch über die „testo Smart App“ steuern. Für Sicherheit sorgt ein integriertes Rückschlagventil, das selbst bei Stromunterbrechung einen Vakuumverlust verhindert. Die Vakuumpumpe ist in zwei Leistungsklassen erhältlich: 198 Liter/Minute (7 cubic feet/min. / CFM) und 283 Liter/Minute (10 CFM).
Neues Staubmessgerät bei Wöhler
Das neue Staubmessgerät „Wöhler SM 550“ der Wöhler Technik GmbH aus Bad Wünnenberg ermöglicht, nach Unternehmensinformation, hochpräzise Messungen an allen Feststofffeuerungen, inklusive Pellet-Brennwertanlagen. Es beinhaltet ein Präzisionswiegemodul, das selbst bei Messungen hinter elektrostatischen Filtern genaueste Messergebnisse liefert. Gesteuert wird es über das Abgasmessgerät „Wöhler A 450 Solid“ oder „A 550 Solid“ (Abb. 5). Letzteres besitzt ein großes 7-Zoll-Touch-Display und ist besonders robust verarbeitet.
Der Befestigung des Staubmessgerätes dient die Stativhalterung, der Anschluss erfolgt über einen USB-Anschluss. Menügeführt erhält man beim Messvorgang Staubgehalt, O2- und CO-Konzentration im Abgas in grafischer und numerischer Form. Eine vollständige messtechnische Bewertung der Feststofffeuerstätte gemäß 1. BImSchV folgt. Die Wöhler-Abgasanalyse-App ermöglicht die anschließende Weiterverarbeitung der generierten Daten. Das Messergebnis kann mittels E-Mail oder Messengerdienst ins Büro oder an die Kunden versendet werden. Ausführliche Messprotokolle lassen sich über die Software am PC erstellen.
Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!