KWK

Klimaschutzplan 2050 – Änderungen notwendig

Montag, 12.12.2016

Der Klimaschutzplan 2050 beschreibt den weiteren Weg Deutschlands zur Erreichung der international vereinbarten Klimaschutzziele. Ein entscheidendes Merkmal ist die Einbeziehung der Steigerung der Energieeffizienz. Die Einheit von Erneuerbaren Ener­gien und Energieeffizienz stellt der Klimaschutzplan 2050 an signifikanten Stellen immer wieder heraus.

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Quelle: B.KWK

Zudem verdeutlicht der Klimaschutzplan 2050, dass die Sektorkopplung (zwischen Energiewirtschaft, Verkehr, Gebäude und Industrie) von großer Bedeutung ist. Aus Sicht des B.KWK darf hier jedoch nicht nur der Blick auf die Stromerzeugung und den Stromverbrauch gerichtet sein. Vielmehr müssen auch die Interaktionen mit dem Wärmemarkt mit einbezogen werden. Hier gibt es zahlreiche Synergien, zum Beispiel zwischen dem Industriesektor und Gewerbe, Handel, Dienstleistungssektor sowie dem Gebäudesektor, die allein über den Strompfad nicht darstellbar sind.

Die Sektorkopplung muss nach Meinung des B.KWK ganzheitlich betrachtet werden: Auch Effizienzmaßnahmen zur Senkung des Primärenergieeinsatzes müssen realisiert werden. Dies wird durch den Einsatz von KWK-Anlagen mit sektorübergreifender Wärmenutzung ermöglicht.

Kritisch sieht der B.KWK die Einordnung von Kraft-Wärme-Kopplung als "Übergangstechnologie". Die KWK trägt als Partner der Erneuerbaren Energien mit der Eigenstromerzeugung zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz bei. Überdies ermöglicht sie in Verbindung mit der Prozesswärmebereitstellung eine wettbewerbsfähige und sichere Stromerzeugung. Daher muss aus Sicht des B.KWK der Bestandsschutz für KWK-Anlagen über das Jahr 2017 hinaus vollständig erhalten bleiben.

Die im Klimaschutzplan 2050 genannten Meilensteine 2030 sind in Bezug auf die Energiewirtschaft nicht sonderlich ambitioniert (Stromerzeugung KWK-Anteil 2025: 120 TWh). Jedoch wird dennoch ein Zubau prognostiziert, der zumindest für Gas-KWK ab 2030 eine langfristige Perspektive aufzeigt.

Wichtig ist, dass nicht nur die Endenergieeffizienz betrachtet wird, sondern im Besonderen auch die Steigerung der Primärenergieeffizienz. Die Effizienzmaßnahmen müssen schon bei der Erzeugung der Endenergie einsetzen. Es ist nicht ausreichend, nur dort Strom und Wärme einzusparen, wo diese zuvor ineffizient (z.B. in Kondensationskraftwerken) erzeugt worden sind.

Als gekoppelte Technologie ist Kraft-Wärme-Kopplung in der Lage, hocheffizient erzeugten Strom und hocheffizient erzeugte Wärme sektorübergreifend und flexibel zur Ver­fügung zu stellen.

Ein positiver Impuls ist der im Klimaschutzplan enthaltene Hinweis auf die neuen Technologien Power-to-Gas und Power-to-Liquid. Laut einem Gutachten der dena wird ab etwa einem Anteil von 70 Prozent Erneuerbarer Energien die Power-to-Gas-Technik wirtschaftlich zur Verfügung stehen. Ab diesem Zeitpunkt wird auch KWK zunehmend und später überwiegend mit Erneuerbaren Energieträgern Strom und Wärme hocheffizient erzeugen. Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass KWK nicht als "Übergangstechnologie" ange­sehen werden kann.

Das Halten der Balance zwischen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Förderung des Einsatzes Erneuerbarer Energien ist ein zentraler Punkt des Klimaschutzplans 2050. Aus Sicht des B.KWK muss es hier insbesondere auch um die Primärenergieeffizienz gehen. Eine Konzentration auf die Endenergieeffizienz in Gebäuden würde zu kurz greifen.

Richtigerweise wird im Klimaschutzplan betont, dass der Klimaschutz auf allen Ebenen und von allen Akteuren umgesetzt werden muss. Dies betrifft unter anderem auch den kommunalen Klimaschutz. Auch Kommunen müssen den Klimaschutz im Rahmen ihrer Selbstverwaltungsaufgaben (z.B. bei der Bewirtschaftung eigener Liegenschaften) gezielt mitberücksichtigen. Dies betrifft aus Sicht der KWK insbesondere die Planung zur Strom-, Wärme- und ggf. Kälteversorgung von Wohn- und Gewerbegebieten sowie die Rekonstruktion oder Sanierung entsprechender Areale.

Im Zusammenwirken von Erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung liegt ein großes Potential: Die Nutzung von Erneuerbaren Energien und die Steigerung der Primärenergieeffizienz durch KWK führt zu einer erheblichen Senkung der CO2-Emissionen.

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