KWK

KWK und Elektromobilität - Rennfahrerlegende Heinz-Harald Frentzen setzt auf Effizienz

Montag, 28.10.2019

Elektromobilität, Energieeffizienz, Kraft-Wärme-Kopplung – zum Start der "Wave Trophy Germany 2019" Mitte September fand all dies zusammen.

SenerTec informierte über gelebte Sektorenkopplung und ging auch direkt mit einem Jaguar I-Pace und Startfahrer Heinz-Harald Frentzen auf die rund 1.600 Kilometer lange Rallye durch Deutschland.

Drei Männer stehen neben einem Auto.
Quelle: Robert Donnerbauer
Vor dem Start zur "Wave Trophy Germany 2019" am Jaguar I-Pace (v.l.n.r.): Rennfahrerlegende Heinz-Harald Frentzen, Guido Möller, Leiter Vertrieb, Marketing und Services von SenerTec, und Alexander Bergmann, Marketingleiter von SenerTec.

Es ist Samstag, der 14. September. Am frühen Morgen versammeln sich auf dem Friedensplatz in Dortmund zahlreiche Freunde der Elektromobilität. Gleich startet die "Wave Trophy Germany 2019". Die Elektromobilitäts-Rallye Wave (World Advanced Vehicle Expedition) führt in diesem Jahr unter dem Motto "Sunshine Tour" rund 1.600 Kilometer durch Deutschland mit Ziel in Erlangen. 37 Teams machen sich mit unterschiedlichen Elektrofahrzeugen auf den Weg. Gleich vorne mit dabei: SenerTec Kraft-Wärme-Energiesysteme mit einem Jaguar I-Pace. Am Steuer für die erste Etappe: Rennfahrerlegende und ehemaliger Formel-1-Vizeweltmeister Heinz-Harald Frentzen. Mit an Bord: SenerTec Marketingleiter Alexander Bergmann, der den strombetriebenen Jaguar für die kommenden Tage übernimmt.

Mitten zwischen den Elektromobilitätsbegeisterten in Dortmund steht ein Infostand von SenerTec. Öffentlichkeitswirksam findet vor dem Start der ersten Fahrzeuge genau an diesem Stand auch die offizielle Begrüßung der Teilnehmer durch den Veranstalter und Vertreter der Stadt Dortmund statt – umrahmt von dem Unternehmenslogo, einem Dachs Blockheizkraftwerk, dem Dachs-Maskottchen und dem zum Anlass passenden Werbeposter mit der doppeldeutigen Aufforderung "Mit dem Dachs einfach Losheizen". Auch die Erklärung wurde gleich mitgeliefert: "Die beste E-Tankstelle? Meine Heizung!"

Ein Infostand von SenerTec.
Quelle: Robert Donnerbauer
Am Infostand von SenerTec fand in Dortmund die Begrüßung zur "Wave Trophy Germany 2019" statt.

Doch was macht ein Heizungshersteller, der bereits über 37.000 BHKW der Marke Dachs verkauft hat, unter all den Elektromobilitätsenthusiasten?

Für Guido Möller, Leiter Vertrieb, Marketing und Services von SenerTec, ist die Antwort klar. Der Dachs befindet sich in einem Image-Wandel. Entsprechend ändert sich auch die Kommunikationsstrategie. Als Teil der BDR Thermea Gruppe komme das Unternehmen zwar klassisch aus dem Bereich der Heizung und habe sich bisher auch immer als Heizungshersteller gesehen – der Dachs lieferte Wärme und zusätzlich auch Strom. Doch angesichts des aktuellen Trends zur Elektrifizierung im gesamten Bereich der Gesellschaft, besonders auch der Mobilität, sehe man den Strom nicht mehr nur als Beiprodukt, sondern als gleichberechtigt an. "Der Dachs ist nicht länger die Heizung, die auch Strom erzeugt, sondern: der Stromerzeuger, der auch wärmt", erklärt Möller.

Dabei legt man den Fokus klar auf die Elektromobilität. Im Jahr 2018 seien in Deutschland rund 36.000 Pkw mit reinem Elektroantrieb neu zugelassen worden, nahezu dreimal so viel wie in 2015. Die Tendenz sei weiter stark steigend. Nach Plänen der Bundesregierung sollen 2030 gar zehn Millionen Elektro-Pkw und 0,5 Millionen Elektro-Nutzfahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein. Und hier biete sich der Dachs als "grüne Tankstelle" an. Das Blockheizkraftwerk sei das ideale Produkt, um ein Elektroauto zu laden, sowohl unter ökonomischen als auch ökologischen Gesichtspunkten. So reduziere die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme den Kohlendioxid-Ausstoß um mehr als 40 Prozent und die Energiekosten um bis zu 50 Prozent. Bei Einsatz von Biogas oder Power-to-Gas sei der Betrieb sogar kohlendioxidneutral möglich. "Dachs-Besitzer nehmen also maßgeblich an der Energiewende teil", unterstreicht Möller.

Aktuell baue SenerTec ihr Produktspektrum entsprechend um Ladesäulen und Batteriespeicher aus. Damit wird der Dachs zur Tankstelle vor der Haustür, unterstreicht Möller. Die Wave wurde nun als perfekte Gelegenheit genutzt, das erweiterte Sortiment zur Elektromobilität zu präsentieren. Überhaupt wolle man in der Kommunikation nicht mehr nur die reine Technik der Kraft-Wärme-Kopplung in den Vordergrund stellen, sondern verstärkt den Kundennutzen. "Die meisten Kunden kaufen das Produkt ja nicht, um ein technisch komplexes Produkt im Keller stehen zu haben", so Möller. Die Kunden würden bei der Entscheidung für einen Dachs doch vielmehr die Vorteile bei der Anwendung sehen. Sie können den Strom selber nutzen, beispielsweise um das Auto aufzuladen, und sie genießen zudem auch noch die Wärme. "Dies wollen wir verstärkt kommunizieren. Technik ist wichtig – aber noch wichtiger ist die Frage, warum soll ein Kunde das Produkt kaufen, welchen Nutzen hat er von dem Produkt."

Bei dem Auftritt in Dortmund wurde man öffentlichkeitswirksam unterstützt von Frentzen. Mit der Entscheidung des Teams SenerTec, ihm das Steuer des Jaguar I-Pace an diesem Samstagmorgen für die erste Etappe der "Wave Trophy Germany 2019" zu überlassen, traf man eine überaus glückliche Wahl. Denn Frentzen zeigt sich im Gespräch mit dem HeizungsJournal von dem Konzept der Sektorenkopplung mit Einsatz von Photovoltaik, Blockheizkraftwerk und Elektromobilität nicht nur überzeugt, er lebt es auch privat bereits seit Jahren vor. Von den ökologischen und ökonomischen Vorteilen der Kraft-Wärme-Kopplung begeistert, setzt Frentzen in seinem Haus schon seit fünf Jahren ein Blockheizkraftwerk ein, und zwar ein Dachs mit 5,5 Kilowatt elektrischer Leistung. Der Dachs ergänzte die bestehende Photovoltaikanlage übers Jahr ideal. Beide produzieren genügend Energie, um sowohl den Haushalt als auch die Elektroautos der Familie zu betreiben. Dabei sei man bestrebt, den selbsterzeugten Strom möglichst komplett selbst zu nutzen, dabei hilft eine Batterie zur Zwischenspeicherung. Und erst wenn alle Akkus voll sind, sprich die Akkus in den Elektroautos und der Batteriespeicher im Haus, schicke man den Überschuss ins Stromnetz.

Der Effizienzgedanke treibt Frentzen schon ein Leben lang. Schon in der Jugend beim Motorsport entschied letztendlich die Effizienz über den Erfolg. Heute steht Effizienz für die Sektorenkopplung zu Hause – mit dem Strom aus der Photovoltaikanlage und dem Dachs sowohl für die Hausenergieversorgung als auch zum Laden der Elektroautos. Auch hier versucht er, möglichst effizient zu handeln, beispielweise nicht unnötig die Hausbatterie einzusetzen. Beinhaltet doch die Zwischenspeicherung in der Hausbatterie immer auch einige Verluste gegenüber der direkten Nutzung im Haus oder zur Ladung des Elektroautos. Hinzu kam vor Jahren die Überlegung, wie man den Motorsport ökologischer machen könnte. So baute er vor etwa zwölf Jahren ein Hybrid-Rennauto – das Ziel auch hier: über die Elektromobilität Effizienz in den Motorsport zu bringen.

Heinz-Harald Frentzen lehnt an einer Autotür.
Quelle: Robert Donnerbauer
Absoluter Fan der Elektromobilität: der ehemalige Formel-1-Vizeweltmeister Heinz-Harald Frentzen.

Generell zeigt sich Frentzen begeistert von der Elektromobilität. Wenn man sich erst einmal damit beschäftigt, erkenne man schnell die vielen Möglichkeiten der Technologie – erst recht wenn man den benötigten Strom zu Hause auch noch selber erzeugt. Auch der Spaß gehe beim Elektroauto nicht verloren, ganz im Gegenteil, betont der ehemalige Formel-1-Vizeweltmeister. Man habe sogar einen intensiveren Fahrspaß, weil man durch die Fahrweise bewusst seinen Energieverbrauch kontrollieren und die Reichweite verlängern kann, beispielsweise durch bewusstes Bremsen. Frentzen spricht von zwei Ebenen für gesteigerten Fahrspaß mit dem Elektroauto – die genannte planerische, intelligente Fahrweise zum einen und die enormen Leistungswerte mit einem gigantischen Drehmoment des Elektromotors zum anderen.

Schließlich verriet Frentzen noch einen weiteren, für ihn persönlichen Vorteil der Elektromobilität. Früher habe er nach einem Rennen immer noch die Motorgeräusche im Ohr gehabt. Das Spiel der Kurbelwellen und Ventile habe ihn bis in die Nacht als Dauerton begleitet. Dies ist quasi im Unterbewusstsein verankert. Man lernt dies schon als junger Bub beim Go-Kart fahren: Der Vergaser muss immer optimal eingestellt sein, nicht zu mager und nicht zu fett. So hört man von klein auf immer mit, wie der Motor läuft und wie er klingt. Doch mit der Elektromobilität fällt das nun auf einmal weg. Man braucht nicht mehr auf jeden Zylinder hören und ob der Motor rund läuft. Es ist komplett entspannend so ein Elektroauto zu fahren, bekräftigt Frentzen.

Weitere Informationen zur Teilnahme von SenerTec an der Wave Trophy 2019 und der Zusammenarbeit mit Heinz-Harald Frentzen finden Sie hier!

Von Robert Donnerbauer
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH
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Freitag, 11.10.2024

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