Wärme

Mit sichtbarer Heiz-/Kühlsystem-Montage

dem Wunsch nach Flexibilität gerecht werden

Freitag, 13.08.2021

Die Planung und Umsetzung eines neuen Badezimmers ist ein spannendes Projekt. 260 Elements-Bad-Ausstellungen in ganz Deutschland wollen dabei helfen. Kunden haben nicht nur die Möglichkeit, sich in diesen die neuesten Badezimmer-Trends anzusehen, sondern ebenso anzufassen und zu testen. Nun ist eine weitere Ausstellung in Lennestadt in Südwestfalen hinzugekommen, bei der im Bereich Beheizung und Kühlung besondere Herausforderungen gelöst werden mussten.

Foto: Die mittlerweile fünfte Elements-Ausstellung der Schedler KG.
Quelle: Schedler
Die Schedler KG ist mit ihrer mittlerweile fünften Elements-Ausstellung in einen einstöckigen Neubau mit einer Grundfläche von 500 m² eingezogen.

Die Schedler KG als mittelständischer Fachgroßhandel für Haustechnik ist mit ihrer mittlerweile fünften Elements-Ausstellung in einen einstöckigen Neubau mit einer Grundfläche von 500 m² in den Abmessungen 20 x 25 m eingezogen. Auf rund 450 m² Ausstellungsfläche können Kunden in Badkojen unterschiedliche Gestaltungsideen für ihr Wunsch-Bad entdecken. Die Kojen, die über eine eigene Decke verfügen und eine Höhe von 2,90 m aufweisen, haben großen Einfluss auf die Architektur des Gebäudes. „Diese sollte eine größtmögliche Flexibilität in jeglicher Grundrissvariante, auch im Hinblick auf zukünftigen Umgestaltungsbedarf, bieten“, erklärt David Heinemann, persönlich haftender Gesellschafter der Schedler KG. Davon betroffen war auch die Raumklimatisierung.

„Die besondere Herausforderung bei der Planung der Beheizung und Kühlung war es, sicherzustellen, dass die Raumanordnung jederzeit unabhängig vom Heiz-/Kühlsystem verändert werden kann“, so Heinemann. „Außerdem sollte das eingesetzte Heiz-/Kühlsystem ganzjährig gleichmäßige Temperaturverhältnisse und Behaglichkeit ohne Zugerscheinung bei einfachster Regelbarkeit und Bedienung schaffen. Selbstverständlich standen bei den Planungen auch die niedrigen Betriebskosten im Fokus.“

Foto: Das Flächenheiz- und -kühlsystem „black system“ unter der Hallendecke.
Quelle: Schedler
Das Flächenheiz- und -kühlsystem „black system“ ist sichtbar unter der Hallendecke installiert.
Foto: Die Register wurden nach Kundenwunsch im Hauptwerk der Unternehmensgruppe aquatherm objektspezifisch produziert und in insgesamt 35 Stahlrahmen mit Baustahlmatten eingebracht.
Quelle: aquatherm
Die Register wurden nach Kundenwunsch in einer Größe von 1,00 x 3,75 m im Hauptwerk der Unternehmensgruppe aquatherm objektspezifisch produziert und in insgesamt 35 Stahlrahmen mit Baustahlmatten eingebracht.

Montage auf abgehängte Stahlrahmen

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, entschieden sich die Verantwortlichen für das Flächenheiz- und -kühlsystem „black system“ von aquatherm. Die schwarzen Register aus korrosionsbeständigem Polypropylen geben die Wärme des durch sie fließenden Wassers mittels Strahlung ab. Zugluft oder Staubaufwirbelungen sind durch diesen Prozess ausgeschlossen und die thermische Behaglichkeit im Raum nimmt zu.

Das System arbeitet außerdem mit niedrigeren Vorlauftemperaturen als konventionelle Heiz- bzw. höheren Vorlauftemperaturen als andere Kühlsysteme und ermöglicht in Verbindung mit seiner schnellen Reaktionsfähigkeit einen besonders effizienten und energiesparenden Betrieb unter wechselnden Bedingungen.

Im Fall des neuen Ausstellungsgebäudes wurde das System optimal auf eine hocheffiziente So-le/Wasser-Wärmepumpe für die Beheizung und auf Erdwärmesonden für die passive Kühlung ausgelegt.

Der Haustechnikgroßhändler entschied sich dafür, das System sichtbar auf von der mit schwarzem Trapezblech verkleideten Hallendecke abgehängte Stahlrahmen zu montieren.

Durch diese Montageart wird eine höhere Effizienz und Reaktionsschnelligkeit als zum Beispiel bei der Montage als Deckensegel oder in einer geschlossenen Decke erzielt, weil neben einem hohen Strah-lungsanteil hinsichtlich der Wärmeübertragung auch der konvektive Anteil steigt.

Die Register wurden nach Kundenwunsch in einer Größe von 1,00 x 3,75 m im Hauptwerk der Unternehmensgruppe objektspezifisch produziert und in insgesamt 35 Stahlrahmen eingebracht. Für die ausführende Firma Börger aus Lennestadt, die seit über 20 Jahren aquatherm-Produkte verarbeitet, war es das erste Projekt mit dieser Montageart. „Besonders hilfreich war für uns, dass uns ein Servicetechniker vor Ort die Besonderheiten erklärt hat“, so Geschäftsführer Jan Börger. „Mit diesem Wissen war die Verarbeitung dann gewohnt einfach.“

Foto: Anbindung des Flächenheiz- und -kühlsystems über Tichelmann-Verteiler aus 50 mm „blue pipe“-Rohren.
Quelle: aquatherm
Die Anbindung des Flächenheiz- und -kühlsystems erfolgte über Tichelmann-Verteiler aus „blue pipe“-Rohren in der Dimension 50 mm.
Foto: Das leichte Gewicht der Rohre vereinfachte die Montage der Tichelmann-Verteiler.
Quelle: aquatherm
Das leichte Gewicht der Rohre – besonders im Vergleich zu metallenen Rohrleitungssystemen – vereinfachte die Montage der Tichelmann-Verteiler.

System macht Technik sehenswert

Die Zuleitung zwischen den einzelnen Registern erfolgt mithilfe eines Anschlusswellrohres und eines Steckstutzens. Das Wellrohr ermöglicht eine flexible, aber unauffällige Anbindung, während der Schnellsteckverbinder mit Sicherungsclip eine vollkommen dichte, aber dennoch lösbare Verbindung schafft.

Die Anbindung des Flächenheiz- und -kühlsystems wurde über Tichelmann-Verteiler aus „blue pi-pe“-Rohren des Unternehmens in der Dimension 50 mm realisiert.

Bei diesen, ebenfalls aus dem Kunststoff Polypropylen gefertigten Rohren handelt es sich um einen Spezialisten für den Transport von kühlenden und heizenden Medien in geschlossenen Systemen, der sich deshalb besonders gut für verschiedenste Industrieanwendungen eignet. Die Tichelmann-Verteiler wurden in Kabelkanäle an der Decke eingebracht und im Werk vorgefertigt. Die Anbringung der Abgänge erfolgte senkrecht nach oben in einer Flucht, sodass die Verbindung schnell und unkompliziert stattfinden konnte. „Dies ersparte uns beim Einbau viel Zeit“, erläutert Börger. „Das leichte Gewicht – besonders im Vergleich zu metallenen Rohrleitungssystemen – vereinfachte die Montage der Tichelmann-Verteiler zusätzlich.“

Der erste Eindruck des Systems ist durchweg positiv. „Die optische Wirkung im Bau ist beeindruckend und fügt sich optimal in die Gebäudegeometrie ein“, fasst Heinemann zusammen. Der Eingang- und Infobereich sowie die Flure erlauben weiterhin einen Blick an die Decke.

„Bewusst haben wir uns für die sichtbare Installation entschieden, weil das System die Technik sehenswert macht. Zu schönen Bädern gehört auch Technik, diese darf unserer Auffassung nach an den richtigen Stellen durchaus sichtbar sein. Besonders hervorzuheben ist auch die exzellente und saubere Ausführung des Systems durch das installierende Fachhandwerksunternehmen.“

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