Steigende Kosten – sinkende Ansprüche. Aber: Nachhaltigkeit ist wichtig.
So wollen Mieter künftig wohnen
Wohntrend 2040: faire Miete
Montag, 27.02.2023
Klimakrise, Energiewende, demografischer Wandel … An Herausforderungen für die kommenden Jahre mangelt es wahrlich nicht. Wie gehen Mieter damit um? Was erwarten sie für das Wohnen bis zum Jahr 2040? Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen eV (GdW) hat dazu 2.200 Mieter befragt und die Antworten in der Studie „Wohntrends 2040“ veröffentlicht.
Größte Herausforderung bleiben die hohen Energiekosten. Wenig überraschend empfinden 38 Prozent der Mieter diese als „zu hoch“ oder sogar „viel zu hoch“. Das trifft vor allem auf Familien zu. Mit mehr digitaler Technik soll das Wohnen sparsamer und nachhaltiger werden. Dafür könnte der Staat preiswerte und intuitive Smart-Home-Technologie fördern, so der GdW. Der CO2-Fußabdruck von Wohngebäuden müsse außerdem durch ideologiefreie und technologieoffene Klimaschutzmaßnahmen verringert und Sanierungen mit dem besten Kosten-Nutzenverhältnis zum Standard werden. Ebenso wichtig sei die Energiewende konkret im Quartier vor Ort, so GdW-Präsident Axel Gedaschko.
Beim Thema CO2-Emissionen sieht mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) die Vermieter wie die Mieter gleichermaßen in der Pflicht. Ein knappes Drittel macht dafür in erster Linie den Vermieter verantwortlich.
Größter Wunsch: faire Miete
Auch dem Megathema Nachhaltigkeit sollen sich am besten die Vermieter „nachhaltig“ widmen, meinen 51 Prozent der Befragten. Allerdings tauchen entsprechende Punkte erst an sechster, siebter und achter Stelle auf der Liste der Wünsche auf, die Mieter an ihren Vermieter haben. An den ersten Stellen rangiert da der Wunsch nach einer fairen Miete, Datenschutz und die Einhaltung von Gesetzen (siehe Grafik).
Nachhaltigkeit werde in der Wohnungswirtschaft eine immer breitere Rolle spielen, bemerkt dazu Gedaschko und unterbreitet Vorschläge: „Damit Wohnen gleichzeitig klimaschonend und bezahlbar sein kann, müssen Mieterstromprojekte endlich vollständig und zusätzlich Teilwarm- oder Flatrate-Mieten ermöglicht werden.“
Angesichts der steigenden Kosten für die Lebenshaltung machen die Mieter deutliche Abstriche bei ihren Ansprüchen ans Wohnen, so die Studie weiter. Der Anteil der Haushalte, die eine moderne Wohnungsausstattung voraussetzen oder dafür sogar mehr Geld bezahlen würden, sank von 71 auf 63 Prozent. Hohe Wohnkosten wecken zudem bei immer mehr Mietern den Wunsch, in eine preislich günstigere Wohnung umzuziehen. Besonders ausgeprägt zeige sich das – wieder – bei Familien.
Das SanitärJournal wird weiter zu den „Wohntrends 2040“ berichten.
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