Wärme

Software zur dynamischen Heizlast nach VDI 6020 eröffnet neue Planungs-Optionen

Dienstag, 24.08.2021

Ab sofort bietet Solar-Computer neben der statischen Heizlast nach DIN EN 12831-1 ein neues Programm „Dynamische Heizlast nach VDI 6020“ an. Die auf Stundenwerten basierten Basisdaten ermöglichen nicht nur den Nachweis der Auslegungs-Heizlast am Auslegungstag (Heating Desing Day, HDD), sondern liefert in Kombination mit einem Zusatzmodul auch benötigte stündliche Werte des Gebäude- und Anlagenverhaltens im Monatsverlauf, etwa zum Auslegen und Beurteilen von Wärmepumpen-, BHKW-Anlagen, etc. Die Entwicklung des Programms wurde mit EU-Mitteln gefördert. Die Software lässt sich vielseitig in BIM-Workflows integrieren.

Das Bild zeigt den Verlauf der Energiebedarfs-Anteile
Quelle: Solar-Computer GmbH
Verlauf der Energiebedarfs-Anteile und Temperaturen für einen frei wählbaren Tag (Beispiel 29. Dezember) auf Basis von TRY-Klimadaten.

Theoretische Grundlagen sind die Richtlinien VDI 6020:2016-09 (Anforderungen an thermisch-energetische Rechenverfahren zur Gebäude- und Anlagensimulation, Entwurf); ferner die aktuellen Richtlinien VDI 6007 Blatt 1 bis 3, VDI 2078:2015 (Kühllast) sowie 2067-10:2013-09 (Energiebedarf). Klimadaten der Heating Design Period (HDP) bzw. TRY-Daten für verschiedene Standorte gehören zum Lieferumfang der Solar-Computer-Software. Sämtliche Validierungs-Beispiele des Anhangs C der VDI 6020 werden erfüllt; eine Konformitätserklärung steht zur Verfügung.

HDP-Berechnung mit 14-tägiger Vorberechnung des stündlichen Temperatur- und Strahlungsverlaufs eines mittleren bedeckten Tages sowie 4-tägiger Anlaufberechnung mit abnehmender Außentemperatur für den Monat der tiefsten Außentemperatur. Berechnen des HDD für einen besonders kalten Tag entsprechend Auslegungsaußentemperatur nach DIN EN 12831-1. Ferner Möglichkeit zum Berechnen des eingeschwungenen Zustands mit freier Wahl des Auslegungstages. Randbedingungen der konvektiven, strahlenden oder kombinierten Raum-Heizungssysteme werden berücksichtigt, z. B. Bauteilaktivierung; ferner Begrenzung der Heizleistung, außentemperaturabhängige Abschaltung der Heizung und Absenkung der Solltemperatur in der Nebenbetriebszeit.

Vergleiche mit statischen Berechnungen nach DIN EN 12831-1 ergeben teils höhere, teils niedrigere Auslegungs-Heizlasten. Die Unterschiede resultieren aus realen Einflüssen, die in den statischen Rechenansätzen der DIN EN 12831-1 nicht abgebildet werden: realistischer Außentemperaturverlauf, Speichervermögen im realen Bauteil-Schichtaufbau, Konvektiv- und Strahlungsanteil des konkreten Heizsystems, reale oft spezielle Betriebsweisen und Nutzungsanforderungen, etc. Die Software gestattet neben der Berechnung der dynamischen Heizlast am HDD vielseitige Anwendungen, um das Verhalten von Heizungs-Komponenten und Regelstrategien zu allen Jahreszeiten vorhersagen und planen zu können.

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