Eine Auswahl an Neuheiten aus den Bereichen Speicher, Armaturen und Steuerung (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).
Speicher für Solarwärme weiter gefragt
ISH 2019: Innovationen sorgen für gute Noten bei der Effizienzklasse - Teil 1
Dienstag, 30.07.2019
Solares Heizen boomt – dabei werden zwar immer mehr Heizungen mit Photovoltaik-betriebenen Heizstäben versorgt, doch besteht weiterhin Nachfrage nach solarthermisch gespeisten Speichern – gerade das erste Quartal 2019 ist für einige Anbieter wieder positiver verlaufen.
Die Hersteller reagieren auf die Herausforderungen mit Innovationen, etwa für mehr Energieeffizienz: Höhere Dämmstärken bzw. leistungsfähigere Dämmmaterialien ermöglichen es, die solaren Wärmegewinne länger zu speichern. Die Anbieter erreichen so immer öfter die Effizienzklasse A.
Aber auch ausgeklügeltere Technologien der Einschichtung kommen auf den Markt, welche den Speichern ein möglichst stabiles "Innenleben" verschaffen. Im Gewerbe- und Industriebereich indes werden immer größere Volumina nachgefragt.
Austria Email optimiert Speicherlösungen
Der österreichische Hersteller Austria Email GmbH zeigte auf der Messe unter anderem den Folienmantel-Solarspeicher "HTP Premium", der nun noch hochwertiger ausgestattet ist und dank eines energiesparenden PU-Schaumsystems das Label A erreiche. Zur Energieeffizienz tragen große Wärmeübertrager-Flächen bei. Die eingeschweißten Hochleistungs-Glattrohrregister seien kalkunempfindlich. Thomas Dambacher, Vertriebsleiter für Deutschland, führte außerdem den montierten Anodentester vor: "Ein Knopfdruck genügt, um die Anode zu testen. Das hat den wesentlichen Vorteil, dass der Speicher dafür nicht abgelassen werden muss."
CitrinSolar mit Services für das Fachhandwerk
Im Frühjahr erweiterte die CitrinSolar GmbH Energie- und Umwelttechnik aus dem oberbayrischen Moosburg bei Freising, die nicht auf der ISH ausstellte, ihr Angebot an Service-Dienstleistungen für Fachhandwerksbetriebe. Bislang umfasste es die Montage von Solarthermiekollektoren und Photovoltaikmodulen auf Dächern. Neuerdings befasst man sich auch mit der Anlagenplanung, der Bearbeitung von Förderanträgen und allen weiteren Schritten bis zur Inbetriebnahme. So hätten ausgelastete Handwerksbetriebe die Möglichkeit, "sich direkt Hilfe auf die Baustelle zu holen". Dies könne auch die Speichermontage vor Ort bedeuten, sogar eine dortige Verschweißung. Falls erforderlich, sei auch die Einbringung von Geräten anderer Hersteller möglich.
Haase Tank mit Fokus auf große Speichervolumina
Die Haase Tank GmbH legte auf der ISH einen Fokus auf ihre Speicher aus glasfaserverstärktem Kunststoff GFK. Diese seien sowohl als Solarspeicher, Kombi- oder Pufferspeicher geeignet und in Größen bis 100.000 l verfügbar. Geringe Wärmeverluste und Korrosionsbeständigkeit seien wichtige Pluspunkte, was die Wirtschaftlichkeit angehe. Neben Solarenergie seien auch andere Energiequellen einzubinden. Die Speicher des Unternehmens aus dem sächsischen Großröhrsdorf nahe Dresden bieten ebenfalls den Vorteil, dass sie vor Ort montiert werden können. Dies erleichtert auch eine nachträgliche Installation. Haase-Speicher würden von der Industrie, dem Gewerbe und von Privathaushalten nachgefragt.
OEG setzt auf eigene Fertigung
Die OEG GmbH aus Hessisch Oldendorf bietet, nach eigenen Angaben, als derzeit einziger Hersteller alle Speicher bis 2.000 l in der Energieeffizienzklasse A+ an. Im Münsterland fertigt das Unternehmen 168 verschiedene Speichertypen in 16 Standardgrößen von 120 bis 10.000 l. Darüber hinaus sind Sondergrößen bis 100.000 l kurzfristig realisierbar. Eingesetzt werden sie für Wärmepumpenanwendungen und zum Beispiel in Kombination mit Bioenergienutzung, berichtet Alexander Hornemann von der OEG. Ebenfalls gezeigt wurden neue Luft/Wasser-Wärmepumpen mit einer Leistungsbandbreite von 9 bis 250 kW, die ab Spätsommer 2019 lieferbar sind.
Reflex hat das System im Blick
Die Reflex Winkelmann GmbH aus Ahlen präsentierte als Hersteller von beispielsweise hochwertigen Speicherlösungen neben vielen weiteren Produkten den Solarspeicher "Storatherm AF 200/2". Er besitzt 200 l Volumen, zwei Heizschlangen und die Energieeffizienzklasse A. Außerdem biete man neue Ausdehnungsgefäße für Solaranlagen an, bei denen die maximale Betriebstemperatur von 70 auf 110 °C erhöht werden konnte, wie Maik Saphörster, Produktmanager für Speicher, berichtete.
unitec bietet maßgeschneiderte Speicher
Bei der unitec Energietechnik GmbH aus Lochau in Österreich, die Warmwasser- und Kaltwasserspeicher aus Stahl und Edelstahl in Volumina zwischen 200 l und 200 m³ herstellt, "hat die Bedeutung bivalenter Speicher massiv abgenommen", wie Geschäftsführer Gilbert Lux berichtete. Hingegen seien Speicher etwa für Industrie, Gewerbe, Wohnungsbau oder Fernwärmesysteme weiterhin sehr gefragt. "Auch der Einsatz bei Biogasanlagen läuft gut". 70 Prozent der Produkte seien Einzelanfertigungen. Als Neuheit gibt es ein Warmwasserladesystem, das für Hotels oder Krankenhäuser geeignet ist – also Objekte mit hohem Wasserverbrauch. Für Anwendungen etwa in beengten Platzverhältnissen biete man Latent-Materialien, welche die Leistungsfähigkeit bestehender Anlagen deutlich erhöhen könnten.
varmeco verbessert Schichtenspeicher
Die varmeco GmbH & Co. KG aus Kaufbeuren gab dem HeizungsJournal bekannt, dass ihr Wärmespeicher "PS-BackPack HG" optimiert wurde und nun ab Lager verfügbar sei, was zu deutlich kürzeren Lieferzeiten führe. Der Schichtenspeicher zum Direktanschluss eines Frischwassererwärmers und bis zu zwei Wärmeverbraucherkreisen sei mit 800, 1.000 oder 1.500 l Fassungsvermögen für 3 bar Betriebsdruck verfügbar und eigne sich zum Beispiel für kleinere Wohngebäude. Die Speicher seien auch als 6-bar-Version sowie mit einem Glattrohr-Wärmeübertrager zur Anbindung einer solarthermischen Anlage erhältlich.
Weishaupt hat auch das Design im Blick
Ihren neuen Energiespeicher "WES" mit hochwirksamer Dämmung, wodurch auch dieser die Energieeffizienzklasse A erreiche, präsentierte die Max Weishaupt GmbH aus Schwendi auf der ISH in Frankfurt am Main. Im Vergleich zum Weishaupt-Energiespeicher "WES 910-C" lasse sich der Wärmeverlust reduzieren und eine Wärmeeinsparung von knapp über 480 kWh pro Jahr erzielen. Zum Einsatz kommen dabei unter anderem Vakuum-Isolationspaneele. Bei größeren Speichern werde die Wärmedämmung separat vom Speicher geliefert und erst am Montageort angebracht. Der neue Energiespeicher "WES" verfüge außerdem über ein neues Design.
Naturspeicher setzt frische Impulse im Markt
Besondere Aufmerksamkeit fand der "Naturwärmespeicher" der Naturspeicher GmbH aus dem oberpfälzischen Sengenthal: Dieser ähnelt einem runden oder eckigen Teich und dient als Wärmequelle für Sole/Wasser-Wärmepumpen. Die Besonderheit ist, dass er bis 2,7 m hinabreicht und in drei Zonen unterteilt ist: die obere Wasserfläche, die Eisbildung und Solarertrag ermöglicht, eine mittlere Zone als Luftbecken und eine untere, die als Wochenspeicher Blockeis bilden kann. Die Anlage ist zum Heizen und Kühlen geeignet, bietet hohe Jahresarbeitszahlen und kann unter anderem durch den Eintrag von Solarthermieanlagen regeneriert werden. Eine Kombination mit anderen Wärmequellen ist ebenfalls möglich. "Bislang haben wir 50 Anlagen davon gebaut und jede Woche kommt eine hinzu", berichtete Verkaufsleiter Herbert Bass. An dem Unternehmen sei der Baukonzern Max Bögl zu 50 Prozent beteiligt.
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