Lüftung

Wohnraumlüftung: Neu- und Besonderheiten - Teil 1

Donnerstag, 28.05.2015

Das Thema kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) mit Wärmerückgewinnung (WRG) bekommt immer mehr Gewicht und das Marktsegment verzeichnet beachtliche Umsatzzu­wächse. Das Schattendasein, das diese Technik jahrelang fristen musste, scheint auch in Deutschland endlich vorüber zu sein. Denn Wohnraumlüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung stellen eine zukunftssichere Investition dar, da – je nach Bauart des Wärmeübertragers – bis zu etwa 90 Prozent der Wärme von der Abluft auf die Außenluft übertragen werden können – der Heizwärmebedarf wird entsprechend gesenkt. Deswegen stellen wir einige Hersteller samt einer Auswahl ihrer Neuheiten vor (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Airflow: Dezentrales Lüftungsgerät "DUPLEX Vent 1000"

Das Lüftungsgerät
Quelle: Airflow
"DUPLEX Vent 1000": Dezentralse Lüftungsgerät mit automatisch einstellbarer Zuluft-Öffnung.

Das dezentrale Lüftungsgerät "DUPLEX Vent 1000" der Airflow Lufttechnik GmbH ist sowohl an der Wand als auch an der Decke montierbar. Waren innerhalb der Modellreihe bisher Geräte für die Luftvolumenströme 100, 300, 500, 800, 900 und 1200 m³/h verfügbar, rundet das Produkt die Serie mit einem Luftvolumenstrom von 1.000 m³/h gezielt ab. Die dezentralen Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung eignen sich vor allem für Bildungseinrichtungen, Kindertagesstätten, Büros und Schulungsräume.

Trotz der hohen realisierbaren Volumenströme konnten die Schallemissionen reduziert werden: Die patentierte "SPR"-Technologie erzeugt Gegenschall, der die Frequenz der Lüftung überlagert und ­somit den Schallpegel minimiert. Für eine optimale Luftverteilung im Raum sorgt außerdem eine automatisch einstellbare Zuluft-Öffnung. Erreicht wird die gleichmäßige Verteilung in allen Betriebszuständen durch zwei mit Lamellen be­setzte Auslässe, die den Volumenstrom individuell verteilen können.

Die Lieferung des "DUPLEX Vent 1000" erfolgt in vier separaten Modulen, die erst auf der Baustelle zusammengesetzt werden. Eine variable Stutzenanordnung – Außen- und Fortluftanschlüsse sind in drei Richtungen ausrichtbar – ermöglicht beispielsweise die Installation in Raum­ecken.

Weitere Informationen unter: www.airflow.de

Brötje: Zentralgerät "LivingAir LAB"/"LAK 300"

Das Lüftungsgerät
Quelle: August Brötje
"LivingAir LAB / LAK 300": Lüftungsgeräte für kleinere Wohneinheiten

Der Systemtechnikhersteller Brötje hat ein weiteres Zentralgerät für die kontrollierte Wohnraumlüftung vorgestellt: Mit dem "LivingAir LAB" bzw. "LAK 300" können nun auch kleinere Wohneinheiten kontrolliert belüftet werden. Die Volumenströme lassen sich in vier Stufen zwischen 80 und 350 m3/h einstellen – insbesondere für Einfamilienhäuser bis ca. 190 m2 Wohnfläche eignet sich die Anlage damit optimal.

Die Installation gestaltet sich einfach: Durch kompakte Abmessungen (850 x 980 x 450 mm, H x B x T) lässt sich das Zentralgerät z.B. auch in beengten Hauswirtschaftsräumen unterbringen. Hier kann es dann je nach Raumsituation horizontal oder vertikal mit einer speziellen Montageschiene an der Wand montiert werden. Die Luftleitungen sind somit entweder von oben oder seitlich anzuschließen. Alle wichtigen Bauteile sind von vorne zugänglich. Die "LivingAir LAB" bzw. "LAK 300" sind bereits ab Werk steckerfertig verdrahtet. Auch die Integration von Sensoren zur CO2- und Feuchtemessung in den Räumen ist mit der Komfortvariante "LivingAir LAK 300" möglich. "LivingAir LAK 300" kann darüber hinaus auch per Touchpanel, Smartphone, Tablet bzw. PC geregelt werden.

Weitere Informationen unter: www.broetje.de

Glen Dimplex: Kunststoff-Flex-Lüftungsrohr "Air 56"

Das Luftverteilsystem
Quelle: Dimplex
"Air 56": Das Luftverteilsystem überzeugt durch vereinfachte Planung, Kalkulation und Installation.

Mit "Air 56" hat die Glen Dimplex Deutschland GmbH – Geschäftsbereich Dimplex – ein neu konstruiertes, rundes Kunststoff-Flex-Lüftungsrohr mit nur 56 mm Nennweite vorgestellt. Nach Angaben des Unternehmens ist das Produkt so flexibel wie ein klassisches Rundrohr und gleichzeitig so stabil wie ein Ovalrohr: So lässt sich "Air 56" innerhalb von Sanierungsprojekten in abgehängte Decken einbauen, im Neubau passen die Rohre im Boden nicht nur in die Beton-, sondern auch in die Dämmschicht unter dem Estrich.

Da sich die Lüftungsrohre in alle Richtungen biegen lassen, kann auf zusätzliche Umlenkstücke verzichtet werden – Entlastung für den Handwerker bei Bestellung und Lagerhaltung. Auch bei Planung und Kalkulation macht es Dimplex den Installateuren einfach: Auf Basis weniger Informationen zum Gebäude (Fläche, Grundrisspläne, Angaben zur Raumnutzung und Schnittzeichnungen) stellt das hauseigene Planungsteam die benötigten Kom­ponenten zusammen und ermittelt die Kosten (ge­rechnet wird in 20-m²-Schritten und mit garantierten Paketpreisen). Sollten sich während der Bauphase Änderungen ergeben, werden fehlende Bestandteile kostenlos von Dimplex nachgeliefert – Handwerker müssen nur zahlen, wenn sie mit der Nachbestellung die nächste 20-m²-Stufe überschreiten.

Das Luftverteilsystem eignet sich zum Anschluss an zentrale Lüftungsgeräte, beispielsweise das Dimplex-"ZL 155", sowie dezentrale Lüftungssysteme mit Nebenraumanschluss, wie "DL 50 W" und "DL 50 Q2". Angeliefert wird das Luftverteilsystem "Air 56" wasser- und luftdicht verpackt, so bleiben Rohre und Verbindungskomponenten während der Bauphase hygienisch verschlossen.

Weitere Informationen unter: www.dimplex.de

ebm-papst: Vorleitgitter "FlowGrid"

 Das Vorleitgitter
Quelle: ebm-papst
"FlowGrid": Das saugseitig platzierte Vorleitgitter dient der Schallreduzierung.

Das zum Patent angemeldete Vorleitgitter "FlowGrid" von ebm-papst dient der Schallreduzierung im Bereich Luft- und Klimatechnik. War das Vorleitgitter bisher nur für größere Axial- und Radialventilatoren bis Baugröße 990 bekannt, bietet das Unternehmen den "Schallschlucker" seit Kurzem auch für kleine Radialventilatoren mit Durchmesser 190 bis 250 mm an. Das Problem sind hier häufig Lärm und Zusatzgeräusche, die entstehen, wenn die Zuströmung zum Ventilator, z.B. durch eine beengte Einbausituation, gestört ist. Das saugseitig platzierte "FlowGrid" wirkt dem entgegen, indem es die entstehenden Turbulenzen gleich richtet und in kleine Portionen aufspaltet, bevor diese auf die Laufradschaufeln treffen. Anders als bei den großen "FlowGrid" sind die kleineren Baugrößen 190 bis 250 mittig geschlossen und vereinen so eine optimale Luftführung mit einem Berührschutz. Das Vorleitgitter ist aus widerstandsfähigem Verbundwerkstoff gefertigt und ist optional auch in der Materialqualität 5VA erhältlich.

Weitere Informationen unter: www.ebmpapst.com

Erlus: Luftverteilsystem "ViaVento"

Das Luftverteilsystem
Quelle: Erlus
"ViaVento": Das Luftverteilsystem in der Version "Triva Vento" (hinten im Bild) dient dem Lufttransport und hat einen LAS-Schornstein für Kamin- und Kachelöfen sowie einen Installationsschacht für Solarthermie.

Die Erlus AG, einer der führenden Anbieter von Dach- und Kaminbaustoffen in Deutschland, bietet mit "ViaVento" ein Luftverteilsystem für Einfamilienhäuser, welches modular aufgebaut und mit allen handelsüblichen, zentralen Wohnraumlüftungsgeräten kombinierbar ist. Auch für Niedrigstenergie- und Passivhäuser ist das System geeignet. Das Luftverteilsystem wird bereits im Rohbau fertig eingebaut. Dabei führt der Lüftungsschacht "Vento" die Zu- und Abluft durch alle Geschosse.

"Vento" wird in mehreren Varianten angeboten: "Vento+i" verfügt über einen Installationsschacht für Solarthermie, "Triva Vento" wird zudem mit einem raumluftunabhängigen LAS-Schornstein für Kamin- oder Kachelöfen kombiniert. Die Querverteilung "Via" bringt die Außenluft dann in jeden Zuluftraum bzw. transportiert die Abluft. Sie besteht aus Querverteilerset, Flexrohr, Ventiladapter für die Decke sowie diversen Zu-/Abluftventilen. 

Weitere Informationen unter: www.erlus.de

Fränkische: Lüftungsgerät "profi-air touch"

Das Lüftungsgerät
Quelle: Fränkische
"profi-air touch": Das Lüftungsgerät überzeugt jetzt mit deutlich weniger Installationsaufwand.

Das Lüftungsgerät "profi-air touch" aus dem Hause Fränkische wurde in den Ausführungen 250 und 400 hinsichtlich Aufbau und Installation optimiert. So wurde die bislang separate Sensor-Aktor-Box fest in das Grundgerät integriert. Über eine Zusatzplatine mit Stecker lassen sich zwei externe Sensoren für CO2 oder Feuchte sowie das Vorheizregister direkt anbinden.

Optimiert wurde auch der Kondensatablauf, welcher nun den direkten Anschluss eines Siphons ermöglicht. Der neue Kondensatsiphon mit Kugelverschluss verhindert, dass sich im Sommer unangenehme Gerüche bilden: Bei niedrigem Wassergehalt im Rohr fällt die eingebaute Kugel nach unten, verschließt den Abfluss und hält Kanalgerüche fern.

Für eine komfortable Handhabung von "profi-air 250" und "400 touch" enthält das Komplettsystem einen neuen Bedientaster mit LED. Der Schalter reguliert die Lüftung und zeigt die vier möglichen Leistungsstufen über eine eingebaute Lichtleiste an.

Weitere Informationen unter: www.fraenkische.com

GEA Heat Exchangers: zentrales Lüftungsgerät "ATpicco"

Das Zentrallüftungsgerät:
Quelle: GEA Heat Exchangers
"ATpicco": Das Zentrallüftungsgerät hat ein neues Wärmerückgewinnungsmodul, das bis zu über 90 Prozent Energie zurückgewinnt.

Als vollwertiges Zentrallüftungsgerät ist "ATpicco" von GEA Heat Exchangers für den Einbau in Zwischen­decken, in die Wand sowie in den Boden geeignet. Die Geräte mit Gegenstromwärmeübertrager sind für Luftvolumenströme bis 2.400 m³/h ausgelegt und zeichnen sich durch kompakte Maße aus: Drei Gerätequerschnitte und zwei Bauhöhen (355 und 455 mm) sowie der modulare Aufbau der Serie ermöglichen eine flexible und individuelle Auslegung.

Der neue Gegenstromwärmeübertrager in der Klimageräteversion sorgt für einen Wärmerückgewinn von bis zu über 90 Prozent. Die Wärmerückgewinnungseinheit besitzt einen integrierten Bypass, der bei Außentemperaturen unterhalb von -4 °C als Vereisungsschutz dient, indem ein Teil der Außenluft am Wärmeübertrager vorbei direkt in den Zuluftstrom geleitet wird. Das Bypass-Modul ist nochmals geteilt, um Installations- und Servicearbeiten zu vereinfachen.

Weitere Informationen unter: www.gea-heatexchangers.com/de

Heinemann: Lüftungsgerät "VP 850 MV"

Das Zu- und Abluftgerät
Quelle: Heinemann
Auch das neue Zu- und Abluftgerät mit Wärmerückgewinnung "ValloPlus 850 MV" lässt sich per PC, Tablet oder Smartphone fernsteuern.

Die "Vallox Professional Line" aus dem Hause Heinemann wird um ein weiteres Gerät erweitert. Das "VP 850 MV", welches ab dem 3. Quartal 2015 verfügbar ist, wird die "ValloPlus"-Geräte "800 SE" sowie "1000 SE" ablösen. Ausstattung und Funktion entsprechen dem "ValloPlus 270" und "350", die im vergangenen Jahr erfolgreich eingeführt wurden.

Das Lüftungsgerät ist serienmäßig mit einem Webserver ausgestattet, welcher verschiedene Arten der Steuerung und Regelung ermöglicht, z.B. die Bedienung via mobiler Endgeräte wie Smartphone, PC und Tablet. Durch eine einfache LAN-Einbindung lässt sich das Lüftungssystem schnell in das Heimnetzwerk integrieren. Die Möglichkeit der manuellen Bedienung besteht jedoch auch weiterhin. Die serienmäßige, bedarfsgesteuerte Feuchteregulierung wird durch den Anschluss von CO2- und/oder weiteren Feuchtesensoren ergänzt. Eine Integration in Gebäudeleittechniksysteme auf KNX-Basis erfolgt durch die entsprechende Bus-Einheit. Es besteht ebenso die Möglichkeit, das "VP 850 MV" via Modbus zu steuern.

Weitere Informationen unter: www.heinemann-gmbh.de

Helios: Dezentrales Lüftungsgerät "EcoVent Verso"

Das Lüftungsgerät
Quelle: Helios Ventilatoren
"EcoVent Verso": Das dezentrale Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung braucht nur wenig Platz.

Auf der ISH 2015 hat Helios Ventilatoren mit "EcoVent Verso" ein dezentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung vorgestellt. Die Wärmerückgewinnung erfolgt hier im Reversierbetrieb, das heißt, Zu- und Abluftphasen wechseln sich ab: In der Abluftphase nimmt der Keramik-Wärmespeicher die Wärme der Raumluft auf und speichert diese. Im anschließenden Zuluftbetrieb wird die Außenluft durch den Keramikspeicher geleitet und übernimmt dessen Wärme. Dabei bilden mindestens zwei Lüftungsgeräte eine Einheit, indem sie in ihrer Betriebsart phasen­versetzt arbeiten. Je nach Luftbedarf der Wohneinheit werden mehrere Lüftungsgeräte installiert und mittels entsprechender Steuerung aufeinander abgestimmt. Auch in Verbindung mit Abluftsystemen, wie dem Helios-"ultraSilence ELS" oder dem "MiniVent M1", kann "EcoVent Verso" betrieben werden. Über die Steuerung und ein Erweiterungsmodul werden die Funktionen gekoppelt: So schaltet der "EcoVent Verso" beispielsweise automatisch auf Zuluftbetrieb, sobald ein Abluftgerät aktiv wird und gewährleistet damit eine ausgeglichene Luftbilanz.

Weitere Informationen unter: www.heliosventilatoren.de

Junkers: Lüftungsgeräte der "Aerastar Comfort"-Serie

Das Lüftungsgerät
Quelle: Junkers
"Aerastar Comfort": Das neue Lüftungsgerät verfügt über ein Gehäuse aus expandiertem Polystyrolschaum (EPS).

Der Systemtechnikanbieter Junkers hat eine neue Generation an Geräten zur kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung präsentiert. Die neue "Aerastar Comfort"-Serie eignet sich für den Einsatz in Einfamilienhäusern und umfasst insgesamt drei Modelle: "LP 140-2", "LP 230-2" und "LP 350-2". Alle Versionen sind serienmäßig mit Vorheizregister sowie Sommer-Bypass ausgestattet. Das Vorheizregister sichert bei Außentemperaturen von weniger als -3 °C durch Vorerwärmung der Außenluft einen kon­stanten Betrieb. Es dient als Frostschutz­einrichtung und vermeidet die Eisbildung am Wärmeübertrager. Alle Leistungsgrößen der "Aerastar Comfort"-Familie verfügen über eine Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) und sind durch das Passivhaus Institut (PHI) zertifiziert. Der gemittelte Wärmebereitstellungsgrad beträgt bei allen Modellen rund 90 Prozent. Sämtliche Luftanschlüsse am Gerät führen nach oben, wobei sich "Aerastar Comfort" als Rechts- oder Linksversion betreiben lässt, das heißt, die Ansaugung der Außenluft und das Abführen der Fortluft können wahlweise über die Anschlüsse rechts oder links am Gehäuse erfolgen.

Weitere Informationen unter: www.junkers.com

Von Jörg Gamperling
Chefredaktion HeizungsJournal
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