Ansehnliche Autarkie dank Photovoltaik
Inzwischen liegen Stefan Korneck die energetischen Bilanzen aus zweieinhalb Betriebsjahren vor – und die ergeben ein stabiles Bild mit einem ganzjährigen Autarkiegrad zwischen 74 und 78 Prozent. Kornecks PV-Anlage produzierte dabei zwischen 40 und 45 Prozent Eigenstrom und konnte zwischen 55 und 60 Prozent ins Netz einspeisen. Fördertechnisch als KfW-40-Plus-Objekt realisiert, wurde durch die ganzheitliche Energiebilanz ein Plusenergiehaus mit transparenten Daten und Fakten geschaffen.
Die Erdwärmepumpe für Raumheizung und Brauchwarmwasserbereitung erreicht hier mit 5,24 eine hohe Jahresarbeitszahl. Aber auch die Autarkiewerte über 75 Prozent sind unter Berücksichtigung der Verbrauchsbereiche Haushaltsstrom, Wärme, Lüftung, Kühlung, Warmwasser und Elektromobilität überdurchschnittlich.
Dabei sollte man unbedingt berücksichtigen, dass das Haus vom Raumangebot und der Ausstattung her keineswegs "asketisch" ist, sondern im Gegenteil allen Komfort bietet. Die bilanzielle Betrachtung der Energiekosten ist mit durchschnittlich 600 Euro/p.a. Überschuss ein Argument zur Nachahmung, das Korneck gerne gegenüber Interessenten nutzt.
Besonders die Energie zehrende Mobilität ist erwähnenswerter Bestandteil, denn sowohl Kornecks Tesla-"Model S" mit inzwischen rund einer Viertelmillion Kilometer Laufleistung als auch der "Golf GTE" von Kornecks Frau tanken, wenn auch nicht ausschließlich, an der hauseigenen "Wallbox".
Dies zugrundegelegt, sei der beschriebene Autarkiewert geradezu beispielhaft und hervorragend. Damit kommt Stefan Korneck auf die Sektorenkopplung zu sprechen, also die Verbindung verschiedener Energienutzungen, wie beispielsweise die Hausenergieversorgung und Mobilität. Für Korneck ist dies eines der Zukunftsthemen schlechthin. "PV und E-Mobilität werden immer wichtiger", betont er, "heute ordern die Kunden fast in jedem Neubau gleich eine »Wallbox« für schnelles Laden des E-Pkws mit."
Ein Appell zum Schluss
Korneck setzt in seinem Eigenheim eine Wärmepumpe und ein zentrales Lüftungssystem mit Wärme- und Feuchterückgewinnung von Stiebel Eltron ein. Die Wahl für diesen Hersteller begründet er damit, dass "dieses Unternehmen seine Produkte, seit seinem Bestehen, von der Stromseite her denkt und hier entsprechende Kompetenzen besitzt, was bei konventionellen Heiztechnikherstellern in der Regel nicht so ist."
Und noch zwei Dinge möchte Stefan Korneck unbedingt loswerden: "Zum einen habe ich die Abhängigkeit von der Einspeisevergütung immer kritisch gesehen. Photovoltaikanlagen und ihre Peripherie müssen sich auch so wirtschaftlich tragen. Das geht – allerdings nur mit Vernetzungskompetenz wie sie die Steuerung des Stromspeichers von E3/DC bietet. Die wird immer ausgefeilter. Sie kann künftig auch die Wettervorhersage beim Energiemanagement berücksichtigen und zum Beispiel die gespeicherte Energie »großzügiger« für Anwendungen im Haus freigeben, wenn ein langer Sonnentag in Aussicht steht."
Das Zweite, was ihm noch wichtig ist, formuliert er so: "Architekten und Planer sollten die Hauswirtschaftsräume wieder größer vorsehen, schließlich braucht die Peripherie einer modernen PV-Anlage (Wechselrichter, Stromspeicher, Steuerung) Platz. Längst nicht mehr so viel wie zu den Zeiten mit den Bleibatterien, aber doch mehr als mit einer einfachen Brennwerttherme."