Alternativ könnten für die im EEG-System ausgegebene Summe von fast 31 Mrd. Euro rein rechnerisch Zertifikate für 1,24 Mrd. Tonnen Kohlendioxid im Emissionshandel eingekauft werden. Stattdessen hat Deutschland im vergangenen Jahr aber gerade einmal 0,08 Mrd. Tonnen Kohlendioxid eingespart. „Statt die teuersten Strompreise der Welt mit dem veralteten Umlagesystem weiter in die Höhe zu treiben, muss die Politik ein modernes System entwickeln, in dem jeder Euro am meisten Kohlendioxid-Einsparung leistet, egal wo und wie“, so Kehler. Schon lange wehrt sich die deutsche Gasbranche gegen eine nationale und einseitig auf Elektrifizierung ausgerichtete Klimaschutzstrategie. Die Dekarbonisierung Deutschlands mittels Vollelektrifizierung durch das EEG stehe in keinem Kosten/Nutzen-Verhältnis. Zudem sei das EEG-System in seiner jetzigen Form nicht sozial gerecht, kritisierte Kehler.
dena wirbt für angemessene Kostenverteilung
Für eine angemessene, sowohl klimapolitisch als auch sozialpolitisch verträgliche Verteilung der Kosten, die durch die Umsetzung des BEHG bei vermieteten Immobilien entstehen, spricht sich die Deutsche Energie-Agentur (dena) aus. Die notwendige Einführung eines Kohlendioxid-Preises ist wichtig, um die Energiewende weiter voranzutreiben, betonte Andreas Kuhlmann (Abb. 8), Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. „Bei der Einführung eines so großen Mechanismus braucht es aber auch Feinjustierung. Deswegen ist ebenso wichtig, dass soziale und wirtschaftliche Fragen berücksichtigt werden und die Wirksamkeit des Instruments sich auch entlang benötigter Investitionen entfalten wird.“
Aktuell liegen die Kosten allein bei Mietenden, die aber kaum Einfluss auf energetische Sanierungen von Immobilien haben, erklärt Kuhlmann. Es bestehe ein Mieter/Vermieter-Dilemma: Während Mieter vor allem in energetisch schlechten Gebäuden nur bedingten Einfluss haben auf die Energiebilanz der Immobilie, haben Vermieter keinen Einfluss auf den individuellen Verbrauch ihrer Mieter. Für eine angemessene Kostenbeteiligung von Mietenden und Vermietenden schlägt die dena vor, die Effizienzklasse der Immobilien heranzuziehen. Auf Grundlage des Energieausweises könnten Kosten so verteilt werden, dass Anreize für Energieeinsparungen dort geschaffen würden, wo sie über größtes Potential verfügten. Bei energetisch guten Gebäuden trägt der Mietende einen größeren Anteil, da sein Einfluss auf den Verbrauch größer ist. Bei schlechteren Gebäuden ist der Anteil beim Vermieter größer, der durch Investitionen das Gebäude verbessern kann.