„Mindestens 500.000 neue Wärmepumpen pro Jahr.“ Mit dieser Absichtserklärung endete der Wärmepumpengipfel.
Wärmepumpengipfel setzt Signal für mehr Tempo
Breites Bündnis für großflächigen Rollout von Wärmepumpen
Dienstag, 18.10.2022
In dem virtuellen Treffen von Politik und Verbänden war man sich Ende Juni 2022 einig, dass mehr Tempo bei der Transformation der Wärmeversorgung notwendig ist. So sprach man sich dafür aus, alles daranzusetzen, den Wärmepumpenhochlauf deutlich zu beschleunigen.
Am 29. Juni 2022 fand auf gemeinsame Einladung von Bundesminister Dr. Robert Habeck (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz – BMWK) und Bundesministerin Klara Geywitz (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen – BMWSB) ein virtueller Wärmepumpengipfel statt (Abb. 1, 2). An dem Treffen nahmen insgesamt 26 Vertreter diverser Unternehmen und Verbände teil. Wie die Ministerien noch am gleichen Tag mitteilten, waren sich alle Beteiligten darin einig, dass mehr Tempo bei der Transformation der Wärmeversorgung notwendig ist und es daher gemeinsamer Anstrengungen bedarf, um die Wärmepumpenproduktion und -installation sowie deren Netzanbindung voranzubringen. Zur Einordnung: 2021 wurde erstmals die Marke von 1 Mio. insgesamt in Deutschland installierten Wärmepumpen überschritten. Zwar wurden in dem Jahr etwa 154.000 Wärmepumpen in Deutschland installiert (Abb. 3). Doch ihr Anteil an den in 2021 insgesamt über 900.000 neu installierten Heizungen betrug damit nur knapp 17 Prozent.
Soll Deutschland bis 2045 klimaneutral werden, muss die Transformation der Wärmeversorgung deutlich beschleunigt werden. Seitens der Politik wurde im März 2022 bereits beschlossen, dass ab dem 01.01.2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Wärmepumpen spielen hierfür eine zentrale Rolle. In einer gemeinsamen Absichtserklärung wurde nun vereinbart, gemeinsam mit der Bundesregierung die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass ab 2024 mindestens 500.000 Wärmepumpen jährlich neu installiert werden können. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem der BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie), der BWP (Bundesverband Wärmepumpe), der ZVEH (Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke), der ZVEI (Verband der Elektro- und Digitalindustrie), der ZVSHK (Zentralverband Sanitär Heizung Klima) sowie die Unternehmen Daikin, Glen Dimplex, Stiebel Eltron, Thermondo, Vaillant Deutschland, Viessmann und Wolf. Gemeinsam wolle man alles daransetzen, den Wärmepumpenhochlauf deutlich zu beschleunigen.
Um das Ziel von mindestens 500.000 neu installierten Wärmepumpen im Jahr 2024 zu erreichen, ist eine massive Beschleunigung des Markthochlaufs erforderlich, heißt es in der Erklärung. Dafür müssten alle Beteiligten in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich die entsprechenden Umsetzungsschritte unternehmen. „Wir brauchen eine konzertierte Aktion von Politik, Industrie, Fachhandwerk, Netzbetreibern und den Sozialpartnern. Wir stellen uns gemeinsam dieser Herausforderung und werden ambitionierte Beiträge zu einem schnellstmöglichen Wärmepumpenhochlauf leisten. Dazu gehören eine Neuausrichtung und Erhöhung der Kapazitäten in der Produktion, in den zugehörigen Zulieferindustrien sowie bei Planung und Installation. Ebenso auch in der Qualifikation, im Marketing und in der Bürger- und Investorenansprache. Auch Marktpartner der Unterzeichner werden in die Umsetzung konsequent einbezogen.“
Es werden verschiedene Handlungsfelder benannt, in denen Verbesserungen nötig sind, damit der Hochlauf gelingen kann. So müsse die Bundesregierung Anreize verbessern, damit sowohl die Produktion als auch die Installation von Wärmepumpen beschleunigt und Markthemmnisse in der Förderung und Regulatorik abgebaut werden. Die Hersteller ihrerseits müssten Maßnahmen ergreifen, um die Produktionskapazitäten zu erweitern und die Wärmepumpen so weiterzuentwickeln, dass deren Installation vereinfacht und verkürzt wird. Auch soll die Steuerung und Regelung von Wärmepumpen einfacher und effizienter werden. Zudem sollen sich die Hersteller und das Handwerk verstärkt dem Thema Einbau von Wärmepumpen im Gebäudebestand widmen und entsprechende Systeme anbieten. Zum Thema Fachkräfte will die Bundesregierung Betriebe dabei unterstützen, die notwendigen Kompetenzen zu erwerben und Fachkräfte zu gewinnen.
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