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Installation

Wie die richtige Fußbodenheizung zur Wertsteigerung beiträgt

Montag, 02.03.2015

Bei der gewählten Bodenkonstruktion des Fußbodenheizungssystems sind außerdem folgende Vorgaben berücksichtigt worden:

  • Erhöhter Trittschallschutz, Rohre auf dem Rohfuß­boden in schalldämmenden Kompakt-Dämmhülsen verlegt und mit schallentkoppelnden Systembefestigungen verankert (erhöht die Lebensqualität – sozio-kulturelle Qualität).

  • Die Vorlaufleitungen von der Wohnungsstation zu den Raumthermostaten sind ebenfalls in Kompakt-Dämmhülsen verlegt. Das verhindert die unkontrollierte Wärmeabgabe im Wohnungsflur (spart Energie – ökonomische Qualität).

Die gesetzlich vorgeschrie­bene Raumtemperaturregelung für die Fußbodenheizung, hier die "Unibox EBV", verfügt über einen patentierten Bypass.

Bei der Entwicklung der dezentralen Verteilung wurde primär auf die seit Jahren bekannten Probleme und Reklamationen im Wohnungsflur reagiert: Bei der alten, zentralen Verteilung liegen die Zuleitungen vom Verteiler zu den Heizkreisen der Räume im Estrich.

Schema einer Fußbodenheizung mit zentrale Verteilung mit Wohnungsstation.
Quelle: Oventrop
Traditionelle Fußbodenheizung – zentrale Verteilung mit Wohnungsstation.

Die daraus resultierenden Probleme im Wohnungsflur, wie z.B. nicht regelbare, unkontrollierte Wärmeabgabe, überheizter Wohnungsflur, Parkettschäden, sind bekannt.

Die dezentrale Verteilung kann jedoch mehr:

Schema einer Fußbodenheizung mit dezentrale Verteilung mit Wohnungsstation.
Quelle: Oventrop
Intelligente Fußbodenheizung mit Oventrop-"Unibox EBV" mit Rücklaufsammler – dezentrale Verteilung mit Wohnungsstation.

Die gesetzlich geforderte Raumtemperaturregelung vereint Raumfühler und Regler in einer Armatur. Deshalb entfallen – anders als bei der zentralen Verteilung – der elektrische Antrieb und die Verbindung zwischen Raumfühler und Stellantrieb durch Elektrokabel oder Funk.

Die Vorteile der dezentralen Verteilung aus der Perspektive der Nachhaltigkeit sind:

  • Kein Energieverlust durch unkontrollierte Wärmeabgabe der Zuleitungen vom Verteiler zum Raum (ökonomische Qualität).
  • Kein Komfortverlust durch Aufheizen des Flures durch unkontrollierte Wärmeabgabe (sozio-kulturelle Qualität).
  • Komfortverbesserung durch eigenen, regelbaren Heiz-/Temperierkreis im Flur (sozio-kulturelle Qualität).

Die Vorteile des Raumtemperatur-Reglers aus der Perspektive der Nachhaltigkeit sind:

  • Keine Zusatzenergie für die Regelung (ökonomische Qualität).
  • Keine elektrischen Stellantriebe, Regelungen und Installationen (Ressourcen).
  • Keine elektromagnetischen Wellen/Elektrosmog (Gesundheit, Komfort – sozio-kulturelle Qualität).
  • Stetigregler statt Auf/Zu-Regler (Komfort – sozio-kulturelle Qualität).
  • Wartungsfrei, kein periodischer Ersatz oder Wartung der Stellantriebe (ökonomische und ökologische Qualität).
  • Einfache Bedienbarkeit (sozio-kulturelle Qualität).

Ein Raumtemperatur-Regler.
Quelle: Oventrop
Der Raumtemperatur-Regler (im Bild: "Unibox EBV") arbeitet ohne elektrische Hilfsenergie.

Die Vorteile des Bypasses im Raumtemperatur-Regler aus der Perspektive der Nachhaltigkeit sind: 

  • Energieeinsparung durch niedrigere Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung (ökonomische Qualität).
  • Niedrigere Oberflächentemperatur für Gesundheit, Lebensqualität (sozio-kulturelle Qualität).
  • Komfortverbesserung durch geringere Temperaturwelligkeit (sozio-kulturelle Qualität).
  • Um etwa 60 Prozent schnellere Aufheizzeit nach Absenkphase (sozio-kulturelle Qualität).
  • Materialeinsparung durch Rohr­abstände >20 cm (Ressourcen – ökologische Qualität).
  • Energieeinsparung und Komfort­verbesserung durch Verringerung des Überdimensionierens durch größere Rohrabstände (ökonomische und sozio-kulturelle Qualität).

In anderen Bewertungssystemen für den nachhaltigen Wohnungsbau sind ­zusätzlich zu den drei Säulen der Nach­haltigkeit auch "Technische Qualität" und "Prozess­qualität" ausgewiesen. Zur "Prozessqualität" gehören einige wichtige Punkte, die oft vernachlässigt werden:

  • Objekt- und Produktdokumentation: Bestandsunterlagen sind oft mangelhaft, aber für spätere Um- oder Nachrüstungen absolut notwendig.
  • Inbetriebnahme und Einregulierung: Eine sorgfältige Einregulierung und die Dokumentation der Vorein­stellwerte gehört zwingend in die Bestandsunterlagen.
  • Einweisung/Bereitstellung von Informationen für den Nutzer: Mangelnde Information führt zu Reklamationen. So wird z.B. die Funktion der thermostatischen Einzelraumregelung bei Fußboden­heizung wegen fehlender Aufklärung häufig fehlinterpretiert. Die Fußbodenheizung ist eine träge Speicherheizung, die mit einer Zeitverzögerung von einigen Stunden auf das Schließen oder Öffnen des Raum­thermostaten reagiert. Ein kurzzeitiges Absenken der Raumtemperatur führt zu keiner nennenswerten Energie­einsparung, aber mit Sicherheit zu einem Komfortverlust wegen zu langer Aufheizzeit.

Kurioses Nutzerverhalten vergeudet Energie

Bei Untersuchungen wurde festgestellt, dass die elektrischen Raumthermostate fast immer auf 20 °C Soll-Raumtemperatur oder höher vom Nutzer eingestellt waren. Auf dem Handrad des hier eingebauten mechanischen Raumthermostaten "Unibox EBV" sind Merkziffern statt Temperaturen angegeben. Der Nutzer findet seine, für ihn angenehme Temperatur also bei unterschiedlichen Merkziffern. Die Wohlfühl-Temperaturen der mit der "Unibox" ausgerüsteten Räume lagen nach anschließender Messung – wie erwartet – bei Temperaturen zwischen 18 und 19 °C.

Der Raumtemperaturregler der Fußbodenheizung in einem Raum.
Quelle: Oventrop
Unauffällig und unaufdringlich integriert sich der Regler im Raum.

Es ist bekannt, dass die als angenehm empfundene Lufttemperatur bei Fuß­bodenheizung aufgrund hoher Temperaturen der Raum-Umschließungsflächen bei 18 bis 19 °C und nicht bei 20 °C liegt. Die Werbung verspricht eine Energieeinsparung von sechs Prozent pro Grad abgesenkter Raumtemperatur. Das bedeutet, dass die Merkziffern zu einer zusätzlichen Energieeinsparung von sechs bis zwölf Prozent führen können.

Von Peter Gabanyi
Dipl.-Ing. (FH) Energie- und Versorgungstechnik
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